ALWERA verzeichnet den größten Anteil an Vertragslandwirten bei Ölkürbis. Für Landwirte eine sichere Sache mit konstant hohen Preisen, wäre da nicht das Problem der Ertragsschwankungen: 800 kg und mehr sind unter normalen Bedingungen möglich. Je nach Witterung und Bestäubungsleistung kann jedoch der Ertrag auch unter 300 kg fallen!

 

Ölkürbis: Ertragsschwankungen abfedern!

Während stabil hohe Produktpreise bei Kürbiskernen zu einer Flächenausweitung führen, gilt es, die Risikominimierung der Ertragsschwankungen im Fokus zu behalten. Grundsicherheit dafür bietet der ALWERA Anbau- und Liefervertrag mit den standortangepassten Sorten der Saatzucht Gleisdorf.

 

Saatgut, Boden, Wetter, Kulturmaßnahmen und Bestäubung – an welchen Zahnrädern können wir noch drehen?

  • Sorten-Versuche bestätigen die erfolgreiche Arbeit der Saatzucht Gleisdorf bei Ölkürbis.

  • Die Auswahl der Felder kann jeder Landwirt selbst bestimmen!

  • Das Wetter, können wir nicht beeinflussen. Klima durch nachhaltige Wirtschaftsweise schon!

  • Kulturmaßnahmen – ihr ALWERA Fachberater steht ihnen mit Rat und Tat zur Verfügung.

  • Die flächendeckende Bestäubung ist nicht mehr gesichert. Landwirte brauchen Bienen!

 

Die Honigbiene ist der wichtigste Bestäuber unserer Kulturpflanzen.

Durch den stetigen Rückgang der Bienenvölker ist die flächendeckende Bestäubung nicht mehr gewährleistet und es kommt in den letzten Jahren verstärkt zu Ernteminderungen der von insektenbestäubungsabhängigen Pflanzen.

Gerade die für die menschliche Ernährung hochwertigen Pflanzen wie Obst und Gemüse, die mit ihren Ölen, Vitaminen und Spurenelementen für eine gesunde und ausgeglichene Nahrung sorgen, sind in hohem Maße vom Pollentransport durch Insekten abhängig.

Bei kostenintensiver Produktion von hochwertigem Obst oder Gemüse kann eine Ertragsteigerung von 20 oder 30% oft eine Vervier- oder Verfünffachung des endgültigen Gewinnes ausmachen.

„Die Bestäubungsleistung in der Zielkultur ist die ersten 100-300 m ausgezeichnet, bei größeren Entfernungen nimmt der Bienenbeflug dramatisch ab. Deshalb müssen bei größeren Flächen die Bienenvölker verteilt aufgestellt werden, um eine gleichmäßige Bestäubung zu gewährleisten“, beschreibt Ing. B. Mayerhofer, Imker und Bienenvermieter.

 

KÜRBIS,  CUCURBITA (Auszüge aus Forschungsliteratur)

 

  • Wind ist für Ölkürbis kein geeigneter Bestäuber!

  • Auf Grund der Einhäusigkeit von Kürbis sind Insekten, vor allem Bienen, notwendig, um Pollen von der männlichen zur weiblichen Blüte zu transportieren. (Skinner und Lovett, 1992)

  • Die Entwicklungsfähigkeit des Pollens bei frisch geöffneten männlichen Blüten beträgt 92%, zum Zeitpunkt des Schließens am selben Vormittag 75% und am nächsten Tag nur noch 10%. (Nepi und Pacini, 1993)

  • Es ist daher für die weibliche Blüte wichtig so früh wie möglich bestäubt zu werden, bevor der Pollen seinen Nutzen verliert. (Delaplane, 2000)

  • Bienenanflüge und die Fruchtbildung bzw. Samenanzahl sind direkt proportional. Mit der Anzahl der Pollenkörner, die auf die Narbe gelangen, erhöht sich auch die Bildung der Samen. (Winsor., 1987)

  • So gut wie alle Autoren messen der Honigbiene bei der Bestäubung von Cucurbita die meiste Bedeutung bei. (Pammel und Beach, 1894; Jones und Rosa, 1928; Jones und Emsweller, 1931; Thompson et al., 1955; Whitaker und Davis, 1962; Battaglini, 1969; Langridge, 1952; Nevkryta, 1953; Robinson, 1952; Sanduleac, 1959; Verdieva und Ismailova, 1960; Wolfenbarger, 1962)

  • Einige Spezies wilder Bienen sind sehr effektive Bestäuber, jedoch ist ihre Anzahl und Reichweite so gering, dass sie von keiner ökonomischen Signifikanz sind. (McGregor, 1976) –

  • Bei inadäquater Bestäubung sind Honigbienen die einzige Lösung. (Langridge, 1954)

  • Bei der kommerziellen Kürbisproduktion scheint es keine Zweifel zu geben, dass die Honigbiene der einzige effektive Bestäuber ist, welcher in ausreichender Anzahl zur Bestäubung bereitgestellt werden kann. (McGregor, 1976)

 

Versuche mit Ölkürbissen in der Steiermark:

  • Parzellen, mit Honigbienen gekäfigt, hatten einen Mehrertrag von 27% gegenüber frei abblühenden Parzellen.

  • Gekäfigte Parzellen ohne Bienen führten in der Regel zu keinem Ertrag.

(Dr. Stefan Mandl, 2007)

 

  • Nevkryta (1953) steigerte die Produktion um das 3 bis 3,4fache durch erhöhte Bienenaktivität. Er erreichte dies durch stimulierendes Füttern.

 

Grewal und Sidhu (1979) zeigten eine deutliche Verbesserung des Ertrags mit zunehmender Anzahl an Bienenanflügen:

Blütenbesuch Fruchtbildung   Blütenanflug Anzahl Samen
1 30 %   1 91
7 70 %   10 214

Bestäubung in der Landwirtschaft

Gerne vermieten wir ihnen unsere fleißigen Bienen für Bestäubungsarbeit. Grundvorausssetzung dafür ist der Schutz der Bienen, d.h. kein Spritzmitteleinsatz zur Blüte, keine geschlossenen Hagelnetze zur Flugzeit, ...

 

Eine wertvolle Arbeit zum Einsatz von Bienen in der Landwirtschaft, das Bestäubungshandbuch, finden sie unter nachstehendem Link, von Dr. Stefan Mandl:

www.nas.boku.ac.at/9722.html

Gerade bei kostenintensiver Produktion von hochwertigem Obst oder Gemüse

macht eine Ertragsteigerung von 20 oder 30% oft eine Vervier- oder Verfünffachung des endgültigen Gewinnes aus.

 

Am eindruckvollsten dokumentiert den Effekt von Konkurrenzblüten der Versuch von Yakovlev (1959, nach Free, 1993):

Er fand heraus, dass bei Apfelplantagen der Ertrag mit der Entfernung der Bestäubungsvölker sank.

Standen die Völker 300 m entfernt, war der Ertrag 5100kg/ha;

waren sie 900 - 1200m entfernt, war der Ertrag 2700kg/ha

und bei einer Entfernung von 1500 - 1900m sank der Ertrag auf 2300kg/ha.

 

Obwohl Apfel eine attraktive Futterpflanze für Honigbienen ist, blühen zur selben Zeit auch Löwenzahn oder Raps und eine Menge anderer Pflanzen, die reichlich Nektar bieten und locken somit einen Teil der Bestäubungsbienen von der Zielkultur weg.

Noch dramatischer sind die Ergebnisse bei nicht besonders bienenattraktiven Pflanzen wie Birne, Luzerne etc.

 

Ein Landwirt sollte sich also nicht auf die Bestäubung von Bienenvölkern verlassen, die 1000m entfernt stehen, sondern sich mit dem Imker arrangieren und eine entsprechende Vereinbarung treffen, um die Völker direkt bei

der Kultur zu haben.

 

Die Bestäubungsleistung in der Zielkultur ist die ersten 100m ausgezeichnet, bei Größeren Entfernungen, nimmt der Bienenbeflug dramatisch ab. Deshalb müssen bei größeren Flächen die Bienenvölker verteilt aufgestellt werden, um eine gleichmäßige Bestäubung zu gewährleisten.