Honig ist auch für Diabetiker geeignet!


In früheren Zeiten durften Diabetiker viele Lebensmittel nicht essen. Vor allem zuckerreiche Nahrungsmittel waren in der Diabetesdiät strikt verboten. Dieses Tabu besteht nicht mehr. Die heute geltenden Empfehlungen zur Ernährung bei Diabetes mellitus Typ 2 basieren auf wissenschaftlich fundierten Grundlagen. Sie wurden von europäischen Organisationen in Zusammenarbeit mit natio- nalen Gesellschaften, wie der Deutschen Gesellschaft für Ernährungsmedizin (DGEM), der Deut- schen Gesellschaft für Ernährung (DGE) und der Deutschen Diabetes Gesellschaft (DDG) erarbeitet.

Die aktuellen Ernährungsempfehlungen für Diabetiker unterscheiden sich kaum von denen für eine allgemein gesunde Kost. Hierbei geht es in erster Linie darum, die Nahrungsaufnahme ausgewogen und nährstoffreich zu gestalten.

Für Diabetiker gilt das Motto: auf die Menge kommt es an. In Maßen sind zuckerhaltige Lebensmittel erlaubt: 10% der täglich aufgenommenen Energie dürfen aus Zucker stammen. Bei einer Kalorienzufuhr von  rund 2000 kcal am Tag entspricht das in etwa 50 g Zucker. Diese Menge ist mit zwei Esslöffeln Honig am Tag erreicht und sollte von Diabetikern nach Möglichkeit nicht überschritten werden.

Aber nicht nur die Gesamtmenge spielt eine Rolle, sondern auch, wie oft und in welcher Form der Honig eingenommen wird. So wird der Zuckerstoffwechsel entlastet, wenn die erlaubte Honigmenge auf mehrere Mahlzeiten verteilt wird. Auch sollten Diabetiker den Honig nicht pur vom Löffel essen oder in Getränken auflösen, sondern nur  in Verbindung mit festen Nahrungsmitteln zu sich nehmen.

Die Auswahl der Lebensmittel bei der Zusammenstellung der Mahlzeiten ist dabei von großer Bedeutung: aus ballaststoffreichen Speisen werden Zuckerverbindungen langsamer freigesetzt als aus ballaststoffarmen Mahlzeiten. Besonders wertvoll für Diabetiker sind Getreideprodukte. Ballaststoffe aus Getreide verbessern die Insulinwirkung und tragen dazu bei, die Blutzuckerwerte nach einer kohlenhydratreichen Mahlzeit niedrig zu halten. Für Diabetiker, die Appetit auf ein Honigbrot haben, ist es daher ratsam, ein Vollkornbrot auszuwählen und unter den Honig Streichfett  oder Frischkäse zu streichen. Auch Kuchen, Milchspeisen und Rohkostsalate dürfen mit Honig gesüsst werden.

Vorsicht geboten ist allerdings bei Obstspeisen: aus zerkleinerten und geschälten Früchten werden die fruchteigenen Zuckerverbindungen besonders schnell freige- setzt und ein zusätzliches Süßen ist nicht ratsam.

Für Diabetiker sind Blütenmischhonige besonders empfehlenswert. In diesen Honigsorten befinden sich neben ballaststoffreichen Blütenpollen auch Inhaltsstoffe, die für den diabetischen Stoffwechsel wertvoll sind: Chrom verbessert die Insulinwirkung, Vitamine der B-Reihe unterstützen die Nervenfunktionen und Mangan schützt die Nervenbahnen.

Auszug aus dem Vortrag: Gesund, schlank und fit mit Honig
Renate Frank, Dipl. Oecotrophologin.